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Beinahe immer in die Osterzeit fällt das Patrozinium der Hauskapelle im Senioren- und Pflegeheim St. Georg im Herzen der Stadt Schrobenhausen: Es wird am 23. April gefeiert. Die meisten, die auf dem Bürgermeister-Stocker-Ring am Haus vorbeikommen, haben sicher schon mal einen Blick auf die Apsis dieser Kapelle (Foto 1) getan, die sich über das Erdgeschoss und den 1. Stock des Altbaus erstreckt. Das Haus wurde in den Jahren 1908 bis 1917 neu erbaut, und zwar durch die Mithilfe einer Stiftung des Papierfabrikanten Georg Leinfelder und seiner Frau Berta. Darum wurde die Kapelle dort auch dem Namenspatron des Stifters, dem heiligen Georg, geweiht. Den heiligen Georg sieht man in der Kapelle im großen Glasfenster auf der rechten Seite (Foto 2); es zeigt ihn als Ritter hoch zu Ross, wie er den Drachen, Symbol für das Heidentum und für das Böse überhaupt, mit einer Lanze bekämpft und besiegt; die Bildunterschrift „ST. GEORGIUS O. P. N.“ bedeutet: „ST. GEORGIUS ORA PRO NOBIS“, also: „Heiliger Georg, bitte für uns!“ Vom heiligen Georg ist uns leider nicht viel bekannt, lediglich seine Herkunft aus Kappadokien, sein Beruf als Soldat im Römischen Heer und sein Martyrium für Christus um das Jahr 304 wohl in Lydda (Lod in Israel).

Auf dem Altar in der Kapelle (Foto 3) ist die Heilige Familie dargestellt: Maria und Josef und in der Mitte Jesus selbst. Auf der goldenen Tabernakeltüre beweinen Engel den Tod Jesu am Kreuz; der große Stein soll wohl an die Grablegung Jesu erinnern. Bemerkenswert ist eine Darstellung der Kreuzigung Christi aus dem 15. bzw. 18. Jahrhundert auf der linken Seite der Kapelle: Sie besteht aus einem figürlichen Teil (dem Kreuz mit Christus) und einem gemalten Hintergrund.

In der Kapelle St. Georg wird jeden Montag die heilige Messe gefeiert, außer der Montag fällt auf einen Feiertag; anschließend ist Krankenkommunion auf den Zimmern.
Übrigens wurde bereits 1442 ein Bürgerspital als Haus für alte Menschen südlich und westlich neben der Frauenkirche durch den damaligen Bürgermeister Hans Götz und seine Frau Agnes gegründet. Seit 1929 sind beide Stiftungen zur Vereinigten Spital- und Leinfelder-Stiftung zusammengeschlossen.

Text: Georg Leonhard Bühler, Stadtpfarrer
Fotos: Carola Pelikan

Foto 1: Blick auf die Apsis der Hauskapelle (Foto: Carola Pelikan)

Foto 2: Der heilige Georg im großen Glasfenster auf der rechten Seite der Kapelle (Foto: Carola Pelikan)

Foto 3: Der Altar in der Kapelle (Foto: Carola Pelikan)

Dieser Beitrag wurde zuerst im Pfarrbrief Fastenzeit/Ostern 2025 auf Seite 4 veröffentlicht.

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