Umrahmt von vier alten Linden, welche als Naturdenkmal geschützt sind, markiert diese Kapelle die Einfahrt zum Gutshof Sutor in der St.-Mauritius-Straße in Edelshausen.
Sie wurde 1930 von Karl Egle und seiner Frau Regina, dem damaligen Gutsbesitzerehepaar, anlässlich der Geburt ihres Sohnes Karl im Jahr 1929 gebaut. Zu diesem Zeitpunkt ahnten sie jedoch nicht, dass ihnen der Grund, auf dem sie diese Kapelle errichteten, gar nicht gehörte. Eingeweiht wurde sie wahrscheinlich vom Geistlichen Rat Michael Lang, der ab 1929 in Edelshausen Pfarrer war.
Auf einem Lageplan aus dem Jahre 1806 ist ersichtlich, dass es die St.-Mauritius-Straße, wie sie heute verläuft, noch nicht gab und die Grundstücke im Zuge des Straßenbaus neu vermessen wurden. Der Grund gehört mittlerweile der Stadt Schrobenhausen und somit ist diese auch die Eigentümerin der Kapelle.
Über dem Eingang ist der Schriftzug „Salve Regina“ angebracht, was übersetzt „Sei gegrüßt, oh Königin“, bedeutet. Herr Karl Aberger aus Unterwössen wurde seinerzeit beauftragt, eine Madonna zu schnitzen. Vermutlich kam er zu diesem Auftrag, weil er aus dem Heimatort von Regina Egle stammte. Diese, mittlerweile sehr alte und sicherlich auch wertvolle Marienfigur (s. Bild unten rechts), ist nur einmal im Jahr, und zwar an Fronleichnam, in der Kapelle zu sehen. Bei der Fronleichnamsprozession ist hier traditionell die erste Station.
Die Marienstatue, die in der ursprünglichen Schlosskapelle stand und das Wappen der Sandizeller trägt, steht seit 1937 in der Feldkapelle in der Scherau.
Text: Christine Baumgartner
Fotos: Dr. Gertraud Sutor, Christine Baumgartner
Dieser Beitrag wurde zuerst im Pfarrbrief Advent/Weihnachten 2024 auf Seite 4 veröffentlicht.