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Der westliche Teil des Dorfes Königslachen gehörte bis 1848 zur Urpfarrei Langenmosen, der östliche Dorfteil dagegen seit Anfang an nach Schrobenhausen.
Zur Bauzeit, Baugeschichte und zum Kirchengebäude lässt sich einiges berichten.

Das St.-Bernhards-Kirchlein in Königslachen stellt einen interessanten spätgotischen Kirchenbau im Kleinformat dar. Errichtet wurde es etwa Ende des 15. Jahrhunderts, also bereits vor 1500.

Wahrscheinlich ist diese Dorfkirche ungefähr zeitgleich mit der ebenfalls spätgotischen Stadtpfarrkirche St. Jakob in Schrobenhausen erbaut worden, also so um 1450. Es ist leicht möglich, dass Bauleute der Schrobenhausener Pfarrkirche auch hier gearbeitet haben. Die mit dem Kirchenbau von St. Jakob in Schrobenhausen baugleichen gotischen Blenden an den Innenwänden und die Strebepfeiler legen diese Vermutung nahe.

Über die Weihe des Gotteshauses ist nichts bekannt. Sie ist aber zum Gedenken an den berühmten Zisterzienser-Heiligen und Kirchenlehrer Bernhard von Clairvaux geweiht. Patrozinium ist am 20. August.

Großes Pech hatten die Königslachener mit dem Kirchturm. Er drohte wegen verfaulter Tragbalken in das Langhaus des Kirchleins hineinzufallen. 1884 wurde der einsturzgefährdete Kirchturm erneuert.

Die figürliche Ausstattung des Kirchleins ist sehr gut. Besonders schöne Arbeiten sind die beiden Sitzfiguren der Madonna und des Kirchenpatrons. Sie stammen noch aus der Bauzeit, also um 1450. Die tief empfundene Mater dolorosa, die Schmerzensmutter unter dem Kreuz, stammt aus der Barockzeit, also aus der Zeit um 1650.

Der neugotische Altar wurde um 1880 errichtet. Dazu schuf der Schrobenhausener Dekorationsmaler Balthasar Lacher das Altarblatt, das den Hl. Bernhard darstellt. Das Altarblatt wird flankiert von zwei seitlichen Schnitzfiguren. An der linken Seite der Hl. Sebastian und rechts der Hl. Wendelin. Den Kirchenraum zieren eine mittelalterliche Madonna als Sitzfigur und die beiden Darstellungen der Bischöfe St. Wolfgang und St. Ulrich, die ebenfalls von Balthasar Lacher 1880 neu gefasst wurden. Weiter finden sich im Kirchenraum figürliche Darstellungen der Hl. Maria, die die Schlange zertritt, des Hl. Bernhard, eine Kreuzigungsgruppe und eine Hl. Maria mit dem Jesuskind.

Insgesamt ein schmuckes Dorfkirchlein mit einer beachtenswerten Ausstattung.

Text und Fotos: Hans Hammer, Kreisheimatpfleger im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Das St.-Bernhards-Kirchlein in Königslachen (Foto: Hans Hammer)
Altar in der St.-Bernhards-Kirche in Königslachen (Foto: Hans Hammer)

Dieser Beitrag wurde zuerst im Pfarrbrief Pfingsten 2023 auf Seite 4 veröffentlicht.

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